PHILIPP WEISS





SEIFENBLASENOPER. EINE KRITIK DER RUNDEN VERNUNFT






Frei zur UA


AUSZEICHNUNGEN


Eingeladen zu den Werkstatttagen 2010, Burgtheater Wien




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Das Stück beim Suhrkamp Theater Verlag

Erschienen in: Von Ichprothesen und Ikonen. Edition Yara, 2014






„Seifenblasenoper. Eine Kritik der runden Vernunft“ steht im besten Sinne in der Tradition der jüngeren österreichischen Dramatik. Angelehnt an Dantes „Göttliche Komödie“ wird das Publikum mit den Figuren des Stückes nicht durch Höllenkreise, sondern durch elf Blasen geführt, in denen unsere postmoderne Welt der Illusionen und des Scheins an allen Punkten entblößt wird. Philipp Weiß’ Projekt als größenwahnsinnig zu bezeichnen, trifft es durchaus: 17 Figuren und 4 Chöre, unzählige Schauplätze, Regieanweisungen, die nicht nur den Möglichkeiten des Theaters, sondern auch den Gesetzen der Physik trotzen, dazu ein Übermaß an Stilen, Stil-Zitaten und Verweisen . Doch ist diese Überfülle immanenter Teil des Konzepts– und dieses Konzept trägt: Kapitalismuskritik, Medienkritik, Globalisierungskritik, Gesellschaftskritik und Kulturkritik in einem Theaterstück, das niemals schwer wird, sondern viel Humor hat. Gleichzeitig lässt der Text Raum für die Interpretation auf der Bühne, erweist sich als außerordentlich belastbar und eben - unterhaltend. Es ist in der Tat ein kraftvoller Text, der sich zu allen Schieflagen unserer Gegenwart ins Verhältnis setzt und dem Theater die neuen Impulse geben kann, die es so dringend braucht."

Britta Kampert, Dramaturgin



"Philipp Weiss’ "Seifenblasenoper. Eine Kritik der runden Vernunft" ist eine bei aller Rasanz perfekt choreografierte Tour de Force, die neben Dante Alighieri und Meister Yoda auch einige VertreterInnen der Stimme des Volkes zu Wort kommen lässt. Philosophische Anspielungen von Kant bis Sartre machen aus der Seifenblasenoper ein rundes Ganzes. Der Ritt durch die Kulturgeschichte täuscht nicht darüber hinweg, dass Weiss’ Text eine bunte Bestandsaufnahme unserer Zeit und ihrer Phänomene ist: kurz vorm Platzen, dafür mit einer Menge Auftrieb."

Jana Volkmann, Edition Yara



"Der Mensch ist ein Blasenwesen. Nun. In der Fruchtblase wächst er heran. Ja. Kaum dieser entlassen, wähnt er sich eins mit dem Kugelrund des Mutterbusens. Doch! Wird ihm dieser entzogen, sucht er, das geteilte Kugelwesen, seine zweite Blasenhälfte, um in der Liebe die schillerndste, die fragilste, die größte, die dümmste der Blasen zu bilden. Ach! Und wird ihm diese erst einmal, vielleicht auch zweimal, auch dreimal, weiß der Teufel!, hundertmal, jedenfalls aufs Gründlichste verleidet, verfällt er seiner eigensten gekränkten Aufgeblasenheit. Und schließlich stirbt er neben der Plastikblase, nämlich jener seines künstlichen Harnausgangs. Der Mensch kommt, bläht sich, und platzt."


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